Further Schachspieler siegreich bei Saisonsauftakt

Auch wenn in den vergangenen zwölf Monaten von vielen Seiten probiert wurde den der Pandemie geschuldeten Ausfall der Präsenzschachsaison durch Online-Veranstaltungen aufzuwiegen, fiel das Schachjahr 2021 in der Oberpfalz bisher eher karg aus. Denn neben dem Spielbetrieb in den Ligen mussten auch sämtliche Verbandsturniere wie die Einzelmeisterschaften ersatzlos gestrichen werden. Als nun diesen Sonntag mit der Hauptrunde im Viererpokal die neue Spielzeit im Oberpfälzer Verbandsschach eingeläutet wurde, kam auch die Furth- / Waldmünchner Vierermannschaft bei ihrem Auftritt in Amberg endlich wieder in den Genuss an einem „echten“ Schachbrett spielen zu dürfen.

Dort trafen mit dem SC Furth im Wald / Waldmünchen und den SF Haselmühl / Amberg zwei Clubs mit einer bewegten letzten Saison aufeinander: Während den Furthern in der Spielzeit 2019/20 ungeschlagen der Aufstieg von der Bezirksliga Nord in die Oberpfalzliga gelang, mussten die Schachfreunde aus Haselmühl und Amberg den Abstieg aus der höchsten Spielklasse der Oberpfalz in die Bezirksliga hinnehmen.

Eine Antwort auf die Frage, wer den Wettkampf für sich entscheiden würde, gab es nach gut drei Stunden Spielzeit. Mit 2,5-1,5 Punkten konnten die Grenzstädter die Begegnung für sich entscheiden und ziehen somit in die zweite Runde des als KO-Turnier angelegten Viererpokals ein.

Die erste Entscheidung des Tages fiel am ersten Brett mit dem Sieg von Max Glaser (Furth in Folge immer erstgenannt) über Samir Askri bereits nach zwei Stunden. Glaser konnte nach einem ausgewogenen Mittelspiel im Endspiel die Asymmetrie der Bauernstruktur ausnutzen und einen Mehrbauern gewinnen. Damit brachte er die Gäste früh in Führung. Da bei einem 2-2 diejenige Mannschaft gewinnt, die das höchste Brett für sich entscheiden konnte, fehlte den Furthern also nur noch ein Punkt zum Gesamtsieg. Diesen steuerte auch sogleich Peter Mühlbauer mit seinem 15-Züge-Sieg am vierten Brett gegen Stephan Forster bei. Daraufhin einigten sich am dritten Brett Stefan Rädlinger und Anatoli Vinogradov auf remis, obgleich der Further von Beginn an mit den weißen Steinen Druck auf seinen Gegner ausüben konnte und mehrmals gute Chancen hatte, die Partie für sich zu entscheiden. Dass Helmut Rohrmüller am zweiten Brett aufgrund eines Fehlers in der Zugreihenfolge zwei Bauern und damit die Partie gegen Jürgen Zeitler verlor, tat dem Further Erfolg damit keinen Abbruch.

In der nächsten Viererpokalrunde am 07.11. trifft die Further Mannschaft daheim auf den Sieger der Hauptrundenbegegnung TSV Kareth Lappersdorf – TV Riedenburg. Unabhängig davon wer dieses Match für sich entscheidet, so oder so steht fest: Den Further Schachspielern steht ein harter Gegner bevor.

Für alle Schachfreunde zum Nachspielen: Die Kurzpartie von Peter Mühlbauer gegen Stephan Forster, die nach weniger als zweieinhalb Stunden die Vorentscheidung zu Gunsten der Further brachte.

Stephan Forster (1506) – Peter Mühlbauer (1776)
Viererpokal 2021/22 – Amberg (1.4), 26.09.2021

1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 Lb4+ 4.Ld2 De7 5.e3 0–0 6.Ld3 b6 7.0–0 Lb7 8.a3 Lxd2 9.Sbxd2 d6 10.e4 e5 11.dxe5 ein positioneller Fehler, nachdem Weiß bereits ins Hintertreffen gerät. Nach 11.d5 Sbd7 12.b4 a5 wäre die Partie in etwa ausgeglichen. 11…dxe5 12.b4 Td8 13.Dc2 c5 14.b5 Sh5 15.Dc3 stellt die Partie ein, da Weiß zwingend eine Leichtfigur verliert. Aber auch nach 15.g3 ist die schwarze Stellung wohl vorzuziehen. 15…Sf4 und Weiß gibt auf. (Versucht Weiß beispielsweise 16.Sxe5 verliert er nach 16…Txd3 17.Sxd3 Se2+ die Dame.)
0–1