Der gebürtige Berliner Rambert Bellmann, heute 66 Jahre alt, spielte in den achtziger Jahren vor seinem Umzug in die Schweiz vier Jahre lang bei Furth im Wald Schach und ist noch immer unvergessen. Am Wochenende ließ er wieder bei der Stadtmeisterschaft von Thun (Schweiz) aufhorchen. Nach 5 spannenden Runden setzte sich Lokalmatador Rambert Bellmann mit 4½ Punkten aus 5 Runden im A-Turnier (23 Teilnehmer) durch. In der 4. Runde gab er das einzige Remis ab, mit Schwarz gegen dem Zweitplatzierten Igor Boss. Auf dem dritten Platz landete Stefan Morgenthaler, der in der Endabrechnung weniger Buchholz als Boss aufwies. Die Aufteilung des Teilnehmerfeldes in zwei Gruppen erwies sich als voller Erfolg, da beide Gruppen nun viel kompakter waren und direkt ab der 1. Runde viele spannende Partien gespielt wurden.
Die Kontakte der Further Schachspieler zu Rambert Bellmann stammen aus dem Jahr 1982, als der damalige Berliner Künstler bei einem Schachturnier in Hirschau gegen Max Riedl gelost wurde. Riedl überzeugte den damals in Stadlern lebenden Meisterschüler zu einem Vereinswechsel nach Furth im Wald, wo er 1984 die Vereinsmeisterschaft gewann. Die letzten beiden Jahre bevor Bellmann 1986 mit seiner Frau Maja in die Schweiz verzog, spielte er noch bei den Furthern am Spitzbrett. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in seiner neuen Heimat erfolgte dort sein Durchbruch, als er den mit 80000 Schweizer Franken dotierten ersten Preis für ein 72 Meter langes Fresco gewann (was Arbeit für fünf Jahre bedeutete) und an der Kunsthochschule in Luzern Fuß fassen konnte. Max Riedl und Stefan Rädlinger waren Gast bei den Bellmanns beim 1. Luzerner Schachopen. Zuletzt unterrichtete der am Thuner See wohnende Kunstprofessor an der Kunsthochschule Basel und genießt seit dem 01.04.2023 seine Pensionierung. Nach wie vor spielt er auch stark Schach, wie das Fünf-Runden-Turnier beweist. Doch der Sieg am vergangenen Wochenende ist beileibe nicht der einzige Erfolg: Bellmann gewann beispielsweise 2012 die Meisterschaft der Innerschweizer Kantone, zudem gewann er auch mehrmals den Cup der Innerschweiz. Nach dem Umzug ins Berner Gebiet erfolgten einige Siege in Schnellschachturnieren. 2021 gewann er die Oberländer Meisterschaft.