Zur ersten Runde der Oberpfalzligasaison 2022/23 waren die Furth- / Waldmünchner Schachspieler zu Gast bei den Landkreisnachbarn vom SC Bad Kötzting. Die Heimmannschaft war in dieser Begegnung als Meister der vergangenen Saison ohnehin Favorit. Als nun obendrein sieben Spieler aus dem Kader der Further nach und nach für den Wettkampf ausfielen, hatte man wenig Hoffnung gegen eine Badstädter Mannschaft in Topbesetzung bestehen zu können. Diese Vorahnung bestätigte sich auch im Laufe der Begegnung: Nacheinander mussten sich Josef Haas gegen Karel Novacek (Brett 8; Furth infolge immer erstgenannt), Stefan Schmid gegen Eduard Graf (Brett 7), Roland Liebl gegen Ulrich Ziemann (Brett 6) und Max Glaser gegen FM Tomas Hurdzan (Brett 1) ihren Kontrahenten geschlagen geben. Bei Remisen in den Partien Ferdinand Mauerer gegen Andreas Mühlbauer (Brett 2) und Peter Mühlbauer gegen Gerhard Mühlbauer (Brett 3), bedeutete dies bereits den sicheren Mannschaftserfolg für die erste Vertretung des SC Bad Kötzting.
Bei diesem aus Further Sicht ernüchternden Zwischenstand sorgten nun Franz Staffler gegen Wolfgang J. Mühlbauer (Brett 5) und Max Riedl gegen Roland Weingut (Brett 6) mit zwei schönen Gewinnpartien für die Ehrenrettung der ersatzgeschwächten Further Ersten und besiegelten so den 3-5 Endstand. Da die Gastgeber aus Bad Kötzting auf jedem Brett mindestens um 100 DWZ-Punkte überlegen waren, konnten die Further Spieler also trotz der verdienten Niederlage mit dem eigenen Auftreten zufrieden sein.
Im Anschluss die beiden Gewinnpartien von Max Riedl und Franz Staffler gegen ihre am Papier überlegenen Kontrahenten:
Roland Weingut – Max Riedl
Oberpfalzliga 22/23 (1.4), 09.10.2022
1.d4 d5 2.Sf3 c6 3.c4 e6 4.Sc3 f5 5.Lf4 Sf6 6.e3 Le7 7.Ld3 0–0 8.Se5 De8 9.Dc2 Se4 10.f3 Sxc3 11.Dxc3 Sd7 12.0–0 Sxe5 13.Lxe5 Tf7 14.e4 Lf6 15.exf5 Lxe5 16.dxe5 exf5 17.f4 Le6 18.c5 Kh8 19.Dd4 De7 20.b4 Tg8 21.Tf3 g5 22.g3 g4 23.Tf2 Kg7 24.a4 h5 25.b5 h4 26.Tb1 (26.a5 hxg3 27.hxg3 Th8 28.a6 Kg6 29.axb7 Tfh7 30.Tff1 Dxb7 31.Ta6 Th1+ 32.Kf2 T1h2+ 33.Ke3 Weiß stünde nach dieser Fortsetzung weiter besser. In der Partie kann Schwarz ausgleichen.) 26…hxg3 27.hxg3 Th8 28.Lf1 Kg6 29.Tbb2 Tfh7 30.Th2 Dd8 31.Txh7 Txh7 32.bxc6 bxc6 33.Lg2 Da5 34.Db4 Da6 35.Lf1 Dieser Zug verliert gegen das nachfolgende Qualitätsopfer! Mit 35.Db8 Dxa4 36.Dd6 Da1+ 37.Lf1 Dxb2 38.Dxe6+ gibt Weiß Dauerschach. 35…Th1+ 36.Kxh1 Dxf1+ 37.Kh2 Dh3+ 38.Kg1 Dxg3+ 39.Tg2 De3+ 40.Kh1 d4 41.Dd2 (41.Db8 Dc1+ 42.Kh2 Dxf4+ 43.Kh1 Dc1+ 44.Kh2 Dh6+ 45.Kg1 De3+ 46.Kh2 Ld5 Jetzt kann der schwarze König den Schachgeboten der weißen Dame via f4 entfliehen.) 41…Ld5 42.Dxe3 dxe3 43.Kg1 Lxg2 44.Kxg2 Kf7 45.Kf1 Ke6 46.Ke2 Kd5 47.Kxe3 Kxc5 Schwarz hat einen Freibauern mehr und gewinnt leicht. Aufgabe.
0–1
Franz Staffler – Wolfang J. Mühlbauer
Oberpfalzliga 22/23 (1.5), 09.10.2022
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.d4 exd4 4.Sxd4 Sxd4 5.Dxd4 d6 6.Sc3 Sf6 7.Lg5 Le7 8.Lc4 Le6 9.Lxe6 fxe6 10.e5 dxe5 11.Dxe5 Kf7 Eine Ungenauigkeit. 11…Dd6 ist aktiver und wohl die bessere Alternative. 12.Td1 Ld6 13.De3 De8 14.h3 Dc6 15.0–0 Thf8 16.Tfe1 Lc5 17.De2 Tae8 18.Lxf6 gxf6 19.Se4 Lb6 20.Dh5+ Kg7 21.Td3 Tg8 Nach diesem Fehler in komplizierter Stellung steht Schwarz klar auf Verlust. 22.Tg3+ Kh8 23.Sxf6 Dxc2 24.Txg8+ gibt den Großteil des weißen Vorteils wieder weg. Stattdessen wäre gegen 24.Te2 Db1+ 25.Kh2 Lc5 (25…Tef8 26.Df7; 25…e5 26.Dxe5) 26.Sxg8 Ld6 27.Dxe8 kein Kraut gewachsen gewesen. 24…Txg8 25.Se4 Tf8 verliert die Partie aufs Neue. Nimmt sich Schwarz mit 25…Dxb2 die Hauptdiagonale, sind alle drei Ergebnisse wieder denkbar. 26.De5+ Kg8 27.Dxe6+ Tf7 28.Sf6+ Kg7 29.Sh5+ Kg8 30.De8+ Tf8 31.De6+ Tf7 32.De8+ Tf8 33.Sf6+ Kg7 34.Te7+ Kxf6 35.Dxf8+ nebst Matt in Vier. Aufgabe.
1–0