Als die Further Schacherste diesen Sonntag zum Mannschaftskampf beim SK Weiden antrat, wurde von beiden Seiten ein enger Wettkampf erwartet. Mit einer kompakten Mannschaftsleistung konnten sich die Grenzstädter jedoch schon früh deutlich absetzten und gewannen mit 6,5:1,5 Punkten.
Dabei rollten die Gäste das Feld von hinten auf. Am 8. Brett (Furth immer erstgenannt) gewann Stefan Schmid nach etwa eineinhalb Stunden gegen Oliver Nemcsok. Franz Staffler (Brett 7) musste gegen Rainer Poß einige Zeit in schlechterer Stellung aushalten, konnte die Partie dann jedoch trotzdem für sich entscheiden. Am 6. Brett spielte Max Riedl ein lettisches Gambit gegen Peter Scholzuk, das in ein Turmendspiel mit Vorteil für Riedl mündete. Der Further Schachroutinier setzte jenen zur 3:0 Führung der Gäste um. Zwischenzeitlich hatte Stefan Rädlinger (Brett 4) seine Partie gegen Josef Schlaffer aufgegeben, was aus Further Sicht nicht weiter besorgniserregend war, denn bei einigen der noch laufenden Partien zeichneten sich zu diesem Zeitpunkt schon vielversprechende Stellungen für die Gäste ab. So griff am Spitzenbrett Max Glaser seinen in Zeitnot geratenen Gegner Alexander Nöckler nach einer Ungenauigkeit scharf an, sodass dem nur die Aufgabe blieb. Die Further führten nun 4:1. Zumindest das Unentschieden war also gesichert. Dabei ging der Wettkampf hier erst richtig los. Helmut Rohrmüller behielt an Brett 4 durchwegs die Oberhand und realisierte schließlich gegen Christoph Sanner den vollen Punkt. Am 5. Brett setzte sich Peter Mühlbauer gegen Grigoij Moroz durch. Mannschaftsführer Ferdinand Mauerer steuerte mit einem Unentschieden in einem langwierigen Endspiel gegen Rudolf Hlavac an Brett 2 zum unerwartet hohen 6,5:1,5 Mannschaftserfolg bei.
Die Weidener rutschen damit vom 2. Tabellenplatz ab auf Rang 5, während die Further nach zwei Auftaktniederlagen auf Platz 6 vorrücken. In der Oberpfalzliga kann in dieser Saison anscheinend jede Mannschaft jede andere schlagen. Nach 3 Runden trennen den zweiten und den letzten Platz nur 2 Mannschaftspunkte. Jede Mannschaft hat schon einmal gewonnen. In zwei Wochen sind die Furth- / Waldmünchner Schachspieler zu Gast beim aktuell Drittplatzierten ASV Burglengenfeld.
Nachfolgend die fast fehlerfreie Gewinnpartie von Helmut Rohrmüller (Weiß) gegen Christoph Sanner:
1.d4 f5 2.c4 Sf6 3.Sc3 g6 4.Sf3 Lg7 5.Lf4 0–0 6.e3 d6 7.Le2 c6 8.Dc2 h6 9.h3 Le6 10.0–0 Dd7 11.Tfd1 g5 Ein ruhigerer Aufbau mit bspw. 11…Sa6 12.Tac1 Sc7 wäre für Schwarz vorzuziehen gewesen. 12.Lg3 Se4 13.Sxe4 fxe4 14.Sh2 d5 Eine weitere Ungenauigkeit, die Weiß klares Spiel gegen die nun festgelegte schwarze Bauernstruktur gewährt. Besser wäre 14…De8 15.Sf1 Sd7 16.Tac1 Dg6 17.Sd2 Lf5 mit leichtem weißen Vorteil. 15.Tac1 Tf7 16.b4 Sa6 17.b5 Sb4 18.Db1 a5 19.a3 Sd3 20.Lxd3 exd3 21.bxc6 bxc6 22.cxd5 Lxd5 Schwarz schafft sich selbst eine Schwäche auf c6 und sollte deshalb besser 22…cxd5 spielen. 23.Dxd3 De6 24.f3 Lb3 25.Td2 h5 26.Tc5 Lf6 27.Dc3 La4 28.Tb2 Tff8 29.Lc7 Lb5 30.Le5 Tfd8 31.Dc2 Der beste Zug. Weiß nutzt direkt die schwache schwarze Bauernstruktur aus. 31…Kg7 32.a4 La6 33.Txc6 Td6 34.Txd6 exd6 35.Dc7+ Kg8 36.Tb8+ Txb8 37.Dxb8+ Kf7 38.Da7+ Le7 39.Dxa6 dxe5 40.Dd3 exd4 41.Dxd4 Dc6 42.Sf1 Lb4 43.Dd1 h4 44.Sh2 Ld6 45.Sg4 Lg3 46.f4 Dc5 47.Dd7+ Kg8 48.De8+ (48.Sf6+ Kf8 49.De8+ Kg7 50.Sh5+ Kh6 51.Dh8+ Kg6 52.Dg7+ gewinnt sofort.) 48…Kh7 49.Dh5+ Kg7 50.Dxg5+ Dxg5 51.fxg5 Kg6 52.Kf1 Kxg5 53.Ke2 Ld6 54.Kf3 Kf5 55.e4+ Ke6 56.e5 Le7 57.Ke4 Lb4 58.Sh6 Lc3 59.Sf5 Lxe5 60.Sxh4 und Weiß gewinnt.