Bisher lief die Schachsaison 2024 / 2025 aus Sicht der Further durchwachsen: Während alle drei Heimspiele mit teils hohen Mannschaftssiegen klar an die Drachenstädter gingen, waren es ausgerechnet die beiden Spitzenspiele auswärts gegen den SC Sulzbach-Rosenberg und die SF Haselmühl / Amberg, bei denen sich die Furth- / Waldmünchner Schachspieler geschlagen geben mussten. Mit allen Aussichten auf den Aufstieg passé, hatten die Further nun also am Sonntag im Eschlkamer Gasthof zur Post die Gelegenheit, ihre fortzusetzen und damit zumindest die Chancen auf Rang 3 in der Liga hochzuhalten. Dafür mussten die Grenzstädter die Gäste von der SG Neustadt / Luhe schlagen.
Den Grundstein für einen Further Erfolg legte Stefan Rädlinger (Furth infolge immer erstgenannt) an Brett 4 nach nicht einmal einer Stunde mit einem Blitzsieg gegen Bernhard Hoppen vor. Zu diesem Zeitpunkt waren es jedoch bereits die Gäste, die auf fast allen verbliebenen Brettern im Angriff waren. Während an Brett 5 Helmut Rohrmüller selbigen bald neutralisierte und sich daraufhin mit seiner Kontrahentin Kseniia Boronina auf Remis einigte, hatten die Spieler von der SG Neustadt / Luhe an den hinteren Brettern mehr Erfolg. Sowohl die Partie Erich Weber gegen Michael Vogl an Brett 7 als auch die Partie Adolf Bertl gegen Christopher Kirchberger an Brett 8 konnten die Gäste innerhalb der ersten zwei Stunden des Wettkampfs für sich entscheiden. Etwa zeitgleich opferte an Brett 3 der Neustädter Spieler Martin Stark mit den weißen Steinen eine Leichtfigur gegen Max Glaser. Nach einigen Momenten der Ungewissheit wählte der Anziehende allerdings eine fehlerhafte Fortsetzung, wodurch es Glaser nur wenige Züge später gelang seine Partie zu entscheiden und zu Gunsten der Further auszugleichen. Auch Max Riedl musste sich an Brett 6 lange Zeit gegen den Königsangriff von Peter Hummel verteidigen. Nach etwa zweieinhalb Stunden Spielzeit hatte Riedl jedoch alle Attacken seines Gegners abgewehrt und gewann souverän im Turmendspiel.
Bei dem Zwischenstand von 3,5 – 2,5 für die Gastgeber waren nun alle Augen auf die beiden entscheidenden Partien an den Spitzenbrettern gerichtet. An Brett 1 lieferten sich Jiri Tochor und Martin Neubauer lange ein ausgeglichenes Duell. Im Schwerfigurenendspiel bekam dann aber Neubauer die Oberhand und verwandelte einen Mehrbauern technisch sauber zum Partiegewinn. Die letzte verbleibende Partie von Ferdinand Mauerer und Rainer Seidel am zweiten Brett sollte damit die Entscheidung über Sieg oder Niederlage bringen. Die komplizierte Partie hatte sich nach gut dreieinhalb Stunden in ein seltenes Endspiel aufgelöst, bei dem Mauerer mit den weißen Figuren noch Turm, Läufer und Springer, sein Herausforderer hingegen nur noch die Dame zur Verfügung hatte. Gelingt es in einer solchen Konstellation der Seite mit dem Materialvorteil seine Figuren gut zu koordinieren, ist es für die Dame meist eine hoffnungslose Aufgabe gegenzuhalten. Um zu gewinnen, musste der Nachziehende also auf einen Fehler im weißen Aufbau hoffen. Einen Zug vor der rettenden Zeitgutschrift im 40. Zug tat sich genau eine solche Gelegenheit auf. Mit nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr ließ Mauerer seinen Springer ungedeckt. Seidel, ebenfalls in Zeitnot, übersah jedoch diese einmalige Gelegenheit. Danach blieb Mauerer fehlerlos und verwandelte die Partie schließlich in einen vollen Punkt für die Further.
Dieser äußerst knappe 4,5 – 3,5 Sieg setzt die Further vor dem finalen Spieltag am 23.02. auf Platz 3 der Tabelle. Dann spielen Drachenstädter im Landkreisduell gegen die direkten Verfolger aus Roding. Am kommenden Sonntag kämpft die zweite Mannschaft des SC Furth / Waldmünchen gegen die SF Roding II darum, den letzten Tabellenplatz in der Kreisliga Nord II hinter sich zu lassen.
