Schachwochenende in Eschlkam: SC Furth verliert zweimal knapp

Nachdem im Oktober die Schachsaison 2021 / 21 nach einem Jahr Corona-Pause eröffnet wurde, waren die Grenzstädter aus Furth im Wald und Waldmünchen vergangenen Sonntag Gastgeber bei gleich zwei Wettkämpfen: Zum einen musste sich die Viererpokal-Mannschaft nach ihrem Weiterkommen gegen die SF Haselmühl / Amberg mit dem TSV Kareth Lappersdorf einem der Titelfavoriten stellen, zum anderen empfingen die Further Zweite in der Kreisliga II Nord die zweite Vertretung der Schachfreunde Roding. Gespielt wurden beide Begegnungen im Gasthof zur Post in Eschlkam.

Dass es zwischen den Furthern und ihren Kontrahenten aus Lappersdorf und Roding eng zugehen würde, zeichnete sich bereits bei den ersten Entscheidungen in der Viererpokal-Begegnung ab: Während Helmut Rohrmüller (Furth immer erstgenannt) am zweiten Brett eine klare Gewinnchance gegen Thomas Klimpel liegen ließ und in Folge seine Partie mit einer Qualität im Rückstand nicht halten konnte, gelang es Peter Mühlbauer, der auch schon zum Mannschaftserfolg in Amberg Ende September einen Sieg beisteuerte, an Brett drei mit einem frühen Angriff auf den unrochierten schwarzen König seinem Gegner Wolfgang Ehrl einen vollen Punkt abzuringen – Zwischenstand: 1 – 1. An Brett vier forderte indes Max Riedl Jürgen Rohrwild im sogenannten „Lettischen Gambit“, einer Schacheröffnung, die beiden Seiten viel Raum für Fehler lässt, heraus. Nachdem, etwa vier Stunden nach Spielbeginn, das meiste Material vom Brett gekommen war, einigte man sich allerdings im Damenendspiel auf Remis. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits alle Partien bis auf das erste Brett beendet, die Frage, wer in das Viererpokal-Viertelfinale einziehen würde, stand aber noch offen. Hier spielte Max Glaser mit den schwarzen Steinen gegen den langjährigen Brett-Eins-Spieler des SC Furth Andreas Hilge. Glaser verschärfte nach einer ruhigen Eröffnungsphase mit einem riskanten Bauernzug die Stellung deutlich. Als es Hilge nach fünf Stunden Spielzeit gelang, einen Damentausch zu erzwingen und damit in ein gewonnenes Endspiel abzuwickeln, blieb Glaser nur die Aufgabe. Dies besiegelte den 1,5 – 2,5 Endstand und das Ausscheiden der Further.

Nachfolgend die Gewinnpartie von Peter Mühlbauer gegen Wolfgang Ehrl zum Nachspielen:

Peter Mühlbauer (1776) – Wolfgang Ehrl (1709)
Viererpokal 2021/22 (2.3), 07.11.2021

1.c4 Sf6 2.Sc3 e6 3.Sf3 d5 4.e3 c5 5.cxd5 exd5 6.d4 Sbd7 7.Lb5 c4 8.0–0 Ld6 9.e4 dxe4 10.Se5 Dc7 (10…0–0 11.Sxc4 Sb6 12.Lg5 Sxc4 13.Lxc4 Lxh2+ gewinnt einen Bauern und gleicht aus schwarzer Sicht vollkommen aus.) 11.Sg4 Sxg4 Auch hier wäre 11…0–0 der für Schwarz bessere Zug gewesen. 12.Dxg4 Kf8 13.Sd5 Lxh2+ 14.Kh1 Dd6 15.Dxe4 f5 16.Df3 Sb6 17.Sxb6 Dxb6 18.Lxc4 Dxd4 19.Lg5 Ld6 verliert. 19…Dxc4 20.Tfd1 Lc7 21.Tac1 Df7 und es stellt sich die Frage, ob der weiße Angriff die Minusfigur kompensieren kann. 20.Tfd1 Dxc4 21.Txd6 Kf7 22.Tc1 De4 23.Tc7+ hier setzt Weiß bereits forciert Matt. 23…Ld7 24.Tdxd7+ Kg8 25.Db3+
1–0

Noch knapper ging es bei der Further Zweiten zu, die mit einem Mann weniger und damit von vornherein einem Punkt Rückstand antrat. Die SCler konnten allerdings mit einem frühen Schwarzsieg von Josef Haas gegen Bernhard Schmelzing an Brett drei schnell ausgleichen. Nachdem die Rodinger mit einem Sieg von Julia Schwarzfischer an Brett zwei gegen Erich Weber die Führung zurückgewinnen konnten, war es wieder das erste Brett, das über den Ausgang des Wettkampfs entscheiden musste. Da die Partie zwischen Ralf Krämer und Manfred Burgard jedoch mit einem Remis endete, fiel auch hier die Entscheidung zu Ungunsten der Gastgeber vom SC Furth aus.

Parallel zu den beiden Mannschaftskämpfen gratulierte Club-Vorstand Max Riedl dem diesjährigen Gewinner der Further Vereinsmeisterschaft Helmut Rohrmüller und überreichte den Pokal. Nachdem das ganze Jahr über monatlich eine Vereinsmeisterschaftspartie ausgetragen wurde, entschied Anfang September ein Tie-Break mit verkürzter Bedenkzeit über den Titel. In diesem setzte sich Rohrmüller gegen den Co-Tabellenführer Ferdinand Mauerer durch und krönte sich damit zum zweiten Mal in Folge zum Vereinsmeister des Schachclubs.

Helmut Rohrmüller wurde für seinen Turniersieg bei der Further Vereinsmeisterschaft von Vorstand Max Riedl ein Pokal überreicht.