Wechsel an der Schachclubspitze – Roland Liebl folgt auf Max Riedl, der Ehrenvorstand wird

„Wechsel an der Schachclubspitze“ ist der 40 Jahre alte Bericht der Waldmünchner Redaktion überschrieben. Max Riedl war 1981 bereits der vierte Chef des 10 Jahre zuvor gegründeten Schachvereins der Nachbarstädte Furth im Wald und Waldmünchen. Riedl hört aus gesundheitlichen Gründen nach vierzig Jahren auf. „Ich will aber wie meine Vorbilder im Verein Klaus-Dieter Schmidt und Josef Haas helfen, wo ich kann.“ Sein Nachfolger ist Roland Liebl. Er ist 63 Jahre alt, wohnt in Arnschwang, ist Stammspieler der 2. Mannschaft und betreute zuletzt die zweite Further Vertretung in der Kreisliga.

Die Versammlung begann unmittelbar nach Ende des Oberpfalzligaspiels der Further gegen den ASV Burglengenfeld. Erschienen waren 12 Mitglieder. Vorstand Riedl hatte seinen schriftlichen Bericht den Mitgliedern vorab zur Kenntnis gegeben und festgestellt, dass man wegen Corona nur wenig Spiele bei Wettkämpfen am Brett machen konnte, dafür umso intensiver innerhalb des Vereins und insbesondere online. Erst im Sommer dieses Jahres durfte man wieder an die Holzbretter. Im Biergarten des Gasthofes zur Post (Eschlkam), in dem die Further seit 2019 spielen, veranstaltete man zwei Turniere. Auch die Oberpfälzer Schnellschacheinzelmeisterschaft Ü60 sei in der „Post“ ausgetragen worden. Obendrein habe man zum 50-jährigen Vereinsjubiläum ein international angenommenes Problemschachturnier unter dem Motto „Sechse kommen durch die ganze Schachwelt“ veranstaltet. Dazu sehe man die Schach-Homepage drachenschach.de von Tobias Hirsch und Max Glaser bestens betreut. In 40 Jahren Vorstandschaft sei Manfred Macht einer von Riedls treuesten Helfern im Verein gewesen. Bereits im Alter von 22 Jahren wurde Macht 1981 Spielleiter und sei seitdem – insbesondere mit seiner Arbeit an der Vereinszeitung des SC – stets im Club engagiert.

Anschließend gab Kassier Ralf Krämer im Rahmen der Jahreshauptversammlung den Kassenbericht ab, der weiterhin auf den Mindestbetrag für Mitgliederbeiträge fußt und wie bereits in den Vorjahren von den Revisoren aufgrund seiner Sorgfalt gelobt wurde. Sowohl Krämer in seiner Tätigkeit als Kassier, als auch die restliche Vorstandschaft wurden einstimmig entlastet.
Die anstehenden Wahlen unter Leitung von Josef Haas brachten dann folgende Ergebnisse, wobei die Vorstandschaftsmitglieder, die 2020 für zwei Jahre gewählt worden waren, nicht zur Disposition standen. Nachdem Riedl erklärt hatte, aus gesundheitlichen Gründen nach 40 Jahren nicht mehr zur Verfügung zu stehen, wurde auf seinen Vorschlag hin Roland Liebl zum ersten Vorstand mit einer Stimme Enthaltung geheim gewählt. Liebl nahm die Wahl an. Per Akklamation wurden die jetzt frei gewordenen Funktionen besetzt: Revisor an Norbert Tauer, Spielleiter an Max Glaser. Beide nahmen die Wahl an.
Den Posten des Materialwarts, der bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung zum ersten Mal besetzt wurde, übernahm ebenfalls der neue erste Vorstand.
Zum Schluss ernannte Roland Liebl qua seines neuen Amtes unter allgemeinem Beifall seinen Vorgänger Max Riedl zum Ehrenvorstand. Zuvor hatte der zweite Clubvorstand Ferdinand Mauerer an Riedls Schachleben erinnert und gemeinsam mit Ralf Krämer dessen jahrzehntelange Arbeit für den Club mit einer Collage geehrt.

In der Einladung zur Jahreshauptversammlung hatte Riedl aufgelistet, was seit 1981 an schachlichen Höhepunkten zu erleben war: Unter anderem drei Deutsche Problemlösemeisterschaften, zwei internationale Kompositionsturniere, die Jahrestagung der deutschen Problemisten. 13 Jahre habe man in der Regionalliga gespielt. Hinzu kommen gut ein halbes Dutzend Bayerische Meisterschaften, 1990 wurde im Schnellschach sowohl die erste Meisterschaft der Oberpfalz, als auch die ersten Bayerischen Meisterschaften in Furth im Wald abgehalten. Das größte Schnellschachturnier Bayerns im Jahr 1990 ging durch die Teilnahme von 96 Tschechen und unter der Federführung Riedls ebenfalls in Furth über die Bühne. Viermal erreichte die Pokalmannschaft das Oberpfalzfinale, das man zweimal gewann und einmal bis ins deutsche Achtelfinale vorstieß.  
Stefan Rädlinger, Ferdinand Mauerer und Max Glaser wurden als Jugendliche Oberpfalzmeister. Es konnte nicht ausbleiben, dass sich auch Riedl als ihr Trainer verbesserte und 1998 in die Bayerische Meisterklasse 1 aufstieg. Riedl führte von 1986 bis 1996 den Schachverband Oberpfalz, der ihn 2015 als fünftes Ehrenmitglied überhaupt auszeichnete. 2010 wurde er Deutscher Meister der Grundschullehrer und erhielt 2013 den Titel „Bayerischer Schachlehrer 2013“.